Logitech Powerplay im Test: Wenn das Mauspad die Maus beim Spielen lädt (2024)

tl;dr: Mit dem Mauspad Logitech Powerplay lassen sich die batteriebetriebenen Gaming-Mäuse G903 und G703 kabellos auch im Betrieb laden. Und die Software hält den Akku dabei immer im optimalen Betriebsbereich. Das System überzeugt im Test. Der Preis für den Einstieg ist mit 230 Euro allerdings hoch.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wenn das Mauspad die Maus beim Spielen lädt
  2. Wenn das Mauspad induktiv die Maus lädt
  3. Powerplay mit G903 und G703
    1. Zu Anfang nur mit G903 und G703
    2. Powerplay braucht den Powercore
    3. Die Mäuse können auch ohne Powerplay
    4. G903 für beide Hände, G703 für rechts
  4. Laden mit 2 Watt und nur bis 95 Prozent
    1. Software-Mechanismen zur Schonung des Akkus
    2. Laden durch bis zu einen Zentimeter Luft
  5. Den Energieverbrauch immer im Blick
  6. Preise und Verfügbarkeit
  7. Fazit: Genial, aber teuer

Wenn das Mauspad induktiv die Maus lädt

Auch Logitech nutzt für Powerplay einen proprietären Standard und nicht den offenen Standard Qi. Zum Laden anderer Endgeräte wie Smartphones eignet sich Powerplay deshalb nicht. Die Entscheidung soll einen technischen Hintergrund haben: Die maximal nutzbare Fläche mit Qi sei zu klein, um das Laden im Betrieb anbieten zu können, erklärt der Hersteller.

Geboten wird mit dem angepassten Standard zwar immer noch nicht das Laden auf der gesamten Fläche, der Vorgang bricht aber erst dann ab, wenn die Maus mit der Spitze den oberen Rand, mit dem Ende den unteren Rand oder mit der jeweils außen liegenden Seite die seitlichen Ränder des Pads überschreitet. Das werden Anwender in der Regel nicht tun. Das nachfolgende Video von Logitech deutet die Positionierung der Technik zum Laden an.

Logitech Powerplay im Test: Wenn das Mauspad die Maus beim Spielen lädt (1)

Logitech Powerplay im Test: Wenn das Mauspad die Maus beim Spielen lädt (2)

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Powerplay mit G903 und G703

Das bisher einzige Powerplay-Mauspad bietet eine Auflagefläche von 282 × 340 Millimetern und ist mit der beiliegenden Stoffoberfläche vier Millimeter und mit der ebenfalls im Karton liegenden Kunststoffoberfläche fünf Millimeter dick. Die Ladebasis selbst misst nur zwei Millimeter in der Höhe.

Angeschlossen wird das Mauspad über ein 180 cm langes USB-Kabel, das nicht nur den Strom für den Lademechanismus bereitstellt, sondern auch die Signale der Maus zum Rechner weiterleitet. Der Empfänger sitzt nämlich in der Box am oberen Ende des Pads; der Anschluss des USB-Dongles aus dem Lieferumfang der Maus ist nicht erforderlich. Der flache Kasten verfügt über das Logo der Marke mit RGB-LED-Beleuchtung sowie eine kleine weiße LED, die dauerhaft leuchtet, wenn die Maus geladen wird.

Zu Anfang nur mit G903 und G703

Die ersten Mäuse, die Powerplay unterstützen, sind G903 und G703. Sie treten die Nachfolge von G900 und G403 Prodigy aus dem Jahr 2016 an und setzen auf den neuen Funkstandard Lightspeed, der die Verzögerung über die drahtlose Schnittstelle auf eine Millisekunde senken soll. Die noch neuere G603 bietet Powerplay hingegen nicht.

Logitech G903Logitech G703
Ergonomie:Symmetrisch (Rechtshändig)Rechtshändig
Sensor:PixArt PMW-3366
Optisch
Logitech Hero 16K
Auflösung:200–12.000 CPI
5 Stufen
Geschwindigkeit:10,2 m/s?
Beschleunigung:392 m/s²?
USB-Abfragerate:1.000 Hz?
Primärtaster:?, 50 mio. Klicks
Anzahl Tasten:11
Oberseite: 6
Linksseitig: 2 Rechtsseitig: 2
6
Linksseitig: 2
Sondertasten:4-Wege-
cpi-Umschalter
cpi-Umschalter
Software:5 Profile
vollständig programmierbar, Sekundärbelegung
Makroaufnahme
Interner Speicher: 5 Profile
5 Profile
Beleuchtung:Farbe: RGB
Modi: Atmend, Farbschleife
Farbe: RGB, 2 adressierbare Zonen
Gehäuse:130 × 67 × 40 mm
Hartplastik
Glanzelemente
124 × 68 × 43 mm
Hartplastik
Gewicht:110 Gramm (o. Kabel)
1 Gewichte á 10,0 Gramm
107 Gramm (o. Kabel)
1 Gewichte á 10,0 Gramm
Anschluss:USB-A auf Micro-USB-Kabel, 1,83 m
Funk: 2,4 GHz
proprietärer Akku, 24 Stdn. Laufzeit
Laden: Kabel, Induktion (proprietär)
?
Preis:ab 106 €119 €

Powerplay braucht den Powercore

Zu Powerplay exklusiv kompatibel macht die beiden Mäuse die Möglichkeit, am Boden anstelle des optionalen 10-Gramm-Gewichts das Lademodul „Powercore“ einzulegen, das dem Mauspad beiliegt. Auch die G403 bietet die kreisrunde Aussparung für ein Gewicht an der Unterseite inklusive der zwei Kontaktflächen. Offensichtlich sind sie in diesem Fall aber nicht mit der Batterie verbunden, sondern rein als magnetische Anker ausgelegt. Der Redaktion fehlt es zur Überprüfung leider an einem Muster dieser Bauart. Eine abschließende Antwort von Logitech steht aus.

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Die Batterie von G703 und G903 fällt wie bei den Vorgängern vergleichsweise klein aus, nur jeweils 24 Stunden Akkulaufzeit mit respektive 32 Stunden ohne LED-Beleuchtung werden bei voller Ladung und 1.000 Hz Signalrate versprochen. Wer die Maus über Nacht eingeschaltet und auch die LED-Beleuchtung aktiv lässt, muss damit am Morgen mit rund 30 Prozent Ladungsverlust rechnen. Kommt die Maus ausschließlich auf dem neuen Mauspad zum Einsatz, ist das aber letztendlich egal. Und in den Ruhemodus versetzen lässt sie sich auf Wunsch auch.

Die Mäuse können auch ohne Powerplay

Geladen werden können beide Mäuse auch über den Micro-USB-Anschluss an der Front. Ein Kabel liegt beiden Modellen bei. Damit sind sie nicht auf Powerplay angewiesen oder können bei Bedarf schnell auf die volle Kapazität gebracht werden. Aufgrund der Position des Anschlusses lassen sie sich parallel sogar weiterbetreiben. Mit den beiliegenden Lightspeed-Dongles ist auch die Kommunikation mit dem PC ohne Mauspad möglich.

G903 für beide Hände, G703 für rechts

Als optischer Sensor kommt in beiden neuen Mäusen ein Pixart PMW 3366 zum Einsatz, der eine maximale Abtastrate von 12.000 dpi bietet. Die beiden primären Maustasten der neuen G903 sollen durch Metallfedern und mechanische Scharniere verstärkt bis zu 50 Millionen Klicks halten. Die G903 ist zudem sowohl für Links- als auch für Rechtshänder gedacht, die G703 hingegen nur für Rechtshänder.

Laden mit 2 Watt und nur bis 95 Prozent

Der Praxiseinsatz der beiden Mäuse mit dem Mauspad zeigt: Mit Schnellladen hat Powerplay nichts zu tun, das Laden braucht Zeit. Im Test waren mit beiden Mäusen pro Stunde ca. 10 bis 15 Prozent möglich, wobei die Software die Anzeige teilweise nur in Sprüngen von fünf Prozent anpasst – eine verlässliche Aussage ist damit nicht möglich. Wird die Signalrate der Maus gedrosselt oder die Beleuchtung deaktiviert, geht das Laden schneller vonstatten, weil der Verbrauch der Maus fällt. So oder so übersteigt die zugeführte Energie die verbrauchte aber offensichtlich deutlich. Geht der Rechner in den Standby, stoppt der Ladevorgang gänzlich – es sei denn, der USB-Port wurde im BIOS anders eingestellt.

Software-Mechanismen zur Schonung des Akkus

Einer vorzeitigen Alterung des Akkus beugt Logitech dabei in Software vor: Die Maus wird immer im für Lithium-Ionen-Akkus vorteilhaften Band zwischen 80 und 95 Prozent Ladekapazität gehalten. Sie wird also nur geladen, wenn die Kapazität unter 80 Prozent fällt, und der Ladevorgang stoppt bei 95 Prozent.

Laden durch bis zu einen Zentimeter Luft

Wie viel elektrische Leistung der Powercore an den Akku der Maus liefert, ist nicht feststellbar. Messbar ist allerdings, dass die Leistungsaufnahme des Mauspads von 0,5 Watt ohne aufgelegte Maus auf 2,8 Watt mit Maus im Ladezustand steigt. Die Maus kann ca. einen Zentimeter von dem Mauspad angehoben werden, ohne dass der Ladevorgang abbricht. Grundsätzlich lassen sich damit auch andere und vor allem dickere Mauspads mit der Ladeeinheit nutzen.

Bündig abschließen werden allerdings nur die beiden beigelegten Alternativen. Weil Ladeeinheit und Mauspad mit Gummi aufeinandertreffen, ist der Sitz der Auflage auch ohne mechanische Arretierung oder Barriere sicher.

Den Energieverbrauch immer im Blick

Hilfreich für den Umgang nicht nur mit diesen batteriebetriebenen Mäusen ist die Logitech Gaming Software. Sie gibt Auskunft über den aktuellen Füllstand des Akkus, ob er geladen wird und auch über den aktuellen Stromverbrauch der Maus: Wird die Signalrate der Maus oder die RGB-LED-Beleuchtung angepasst, gibt die Oberfläche über den veränderten Stromverbrauch Auskunft. Die maximale Laufzeit bei voller Akkuladung lässt sich laut Software so von 22 auf 37 Stunden anheben.

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Auch die Abtastrate, die Belegung der Tasten und die RGB-Beleuchtung lassen sich über die Software konfigurieren. Die Beleuchtung kann nicht nur zwischen Mauspad und Maus, sondern auch anderen kompatiblen Produkten der Logitech-G-Serie wie Tastaturen und Headsets synchronisiert werden.

Preise und Verfügbarkeit

Das Mauspad Powerplay gibt es in Deutschland seit August zur UVP von 129 Euro im Handel zu kaufen, die Mäuse G703 und G903 kosten laut Preisliste 119 respektive 179 Euro. Im Handel wird allerdings insbesondere der UVP der größeren Maus bereits deutlich unterschritten. Für den Einstieg in die Welt der kabellosen, über das Mauspad geladenen Gaming-Mäuse mit Powerplay und G703 liegt die Investition aber immer noch bei mindestens 230 Euro.

Fazit: Genial, aber teuer

Es gibt Dinge, die liegen auf der Hand. Aber erst wenn sie vor einem stehen, wird das offensichtlich. Logitechs Powerplay-Technologie ist genau so ein Fall: Kabellose Mäuse im Betrieb induktiv über das Mauspad zu laden, ist in der Theorie genial und in der Praxis nicht weniger überzeugend. Auch weil das Pad trotz Lademechanismus maximal fünf Millimeter hoch und mit 282 × 340 Millimeter weiterhin groß ist. Dass die Maus ganz am Rande der Unterlage nicht geladen wird, ist dabei im Alltag nicht von Relevanz. Und dasselbe gilt für die geringere Energieeffizienz des induktiven Ladevorgangs – in diesen Größenordnungen sind die absoluten Auswirkungen winzig.

Gegen die Anschaffung der Technologie sprechen am Ende damit nur der Preis, die noch eingeschränkte Auswahl bei den Mäusen und die Bindung an Logitech. Der Luxus, am eigenen Arbeitsplatz immer eine geladene kabellose Maus vorzufinden, kostet mit über 120 Euro schon für das Mauspad viel Geld. Und die ersten kompatiblen Mäuse sind mit mindestens 110 Euro ebenfalls kostspielig.

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